Damit du dir vorstellen kannst wie ein Feriensegeltörn auf der Anila aussehen kann, berichte ich über den zehntägigen Törn mit Martina im Januar. Ausgangs- und Zielort war die Stadt La Paz, von wo aus wir die vorgelagerten Inseln besucht haben.
Leibliches Wohl zuerst
Begonnen hat die Segelreise in der Marina de La Paz, welche zentrumsnah gelegen ist und nur etwa zwanzig Minuten vom Flughafen entfernt ist. Nach der Ankunft auf dem Schiff und einer Führung ging es ins Restaurant «El Güero» mit dem grossen Strohdach, welches bekannt für seine Mariscos (Fisch und Meeresfrüchte) ist. Das Schiff ist soweit vorbereitet, dass wir am nächsten Morgen nur noch die Leinen lösen müssen.
Los geht’s
Am ersten Morgen an Bord gingen wir es gemütlich an und wir starteten den Motor für die Fahrt durch den Kanal von La Paz erst nach einem ausgiebigen Frühstück. Das erste Ziel, die Isla San Francisco, erreichten wir mit einem nächtlichen Zwischenstopp auf der Insel Espiritu Santo. Wir kreuzten den gesamten Weg auf und ankerten kurz vor Sonnenuntergang am gewünschten Ziel in der wunderbaren langgezogenen «Hook Bay». Der Handyempfang war ab dann passé und wir genossen die «handyfreie» Zeit.
Isla San Francisco
Nach dem ersten Ausschlafen stand das Erkunden der kleinen Salzlagune an. Auf der Insel gibt es einen nördlichen, raueren und einen südlichen, feinen Strand umgeben von zwei Hügelketten. Dazwischen hat es eine Lagune mit drei Salzbecken wo wir Salz gewinnen konnten, um damit an Bord zu kochen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Schnorcheln und Schwimmen rund ums Schiff.
Am zweiten Tag stand ein Spaziergang auf die südliche Hügelkette an. Nach einer Dinghifahrt an den Strand durch Iñaki, der sich anschliessend auf Fischfang begab, erreichten wir die Düne und den Weg. Dieser schlängelt sich im Sand zwischen Glücksbäumen hindurch bis es steiniger wird. Dort steigt er an und führt uns bis auf den Grat hinauf. Dort konnten wir die wahnsinnige Aussicht auf die Sea of Cortez, die Insel selbst und alle Nachbarinseln geniessen. Die Möwen und andere Vögel gleiteten im Wind über unsere Köpfe hinweg und unten klatschten die Pelikane auf der Jagd nach Fischen unaufhörlich ins Wasser.
Die Option noch eine Bucht weiter nördlich zu gehen haben wir ausgelassen. Mit dem vorherrschenden Nordwind konnten wir nämlich am nächsten Tag auf einem schönen räumlichen Kurs in Richtung Isla Partida segeln.
Caleta Partida
Bereits bei der schmalen Einfahrt in die Bucht, erkennt man, dass dies ein besonderer Ort ist. Die Bucht befindet sich nämlich zwischen den beiden Inseln Isla Partida und Espiritu Santo. In der Mitte sind sie mit einem trockenfallenden Gebiet miteinander verbunden aber bei Flut kann man mit dem Dinghi auf die andere Seite fahren. Das speziellste ist der Ankerplatz, welcher sich an der Kante des ehemaligen Vulkankraters befindet. Bei Flut ist die ganze Bucht mit Wasser gefüllt und bei Ebbe entsteht quasi ein Wattenmeer.
Reiche Unterwasserwelt
Rund ums Schiff tümmeln sich Schildkröten, die fleissig unter Wasser am grasen sind und zwischendurch mit einem Zischlaut an der Oberfläche Luft holen. Die Schildkröten sind nicht wirklich scheu und wir konnten sie aus naher Distanz mit der Taucherbrille beobachten. Mit den Stand-up Paddels (SUP) paddelten wir bei Windstille der Küste entlang und haben die Unterwasserwelt vom Trockenen aus beobachtet. Gut ist, wenn man am Morgen die Gezeitentabelle studiert und weiss, wann die Ebbe kommt.
Als wir am nächsten Nachmittag eine Wanderung machen wollten, mussten wir feststellen, dass wir zu spät losgefahren sind um noch bei Tageslicht zurückzukehren. So kehrten wir um und beschlossen den Sonnenuntergang vom Strand aus zu geniessen. Wir erkundeten die Dünen und assen einen kleinen Snack, als wir am Horizont Delfine entdeckten.
Private Delfinshow
Wir schnappten uns das Dinghi und fuhren langsam in ihre Richtung. Es war eine Schule von etwa 200 Tieren, die in der Bucht jagen ging. Wir stellten den Motor ab und liessen uns treiben. Dabei konnten wir eine Delfinshow sondergleichen geniessen. Mit Salti und Sprüngen schwammen sie im orangen Licht des Sonnenuntergangs an uns vorbei. Es war atemberaubend so unerwartet eine Delfinschule auf der Jagd zu beobachten.
Caleta Lobos
Damit wir am Ende des Segeltörns La Paz noch besichtigen konnten, beschlossen wir, bereits am nächsten Tag weiter zu fahren. Wir setzten die Segel und segelten weiter in den Süden ohne Halt auf der grossen Insel Espiritu Santo. Bei der Ankunft in der Bucht Caleta Lobos sahen wir von weitem schon den Mangrovenwald. Mit einem Snack und Sundowner Bier ruderten wir im Dinghi an den Strand und erkundeten die Bucht zu Fuss.
Wanderung zu den sieben Stränden
Im Revierführer wurde eine Wanderung in die benachbarte Bucht Bahia Balandra empfohlen. So packten wir unserer Badesachen und Proviant für den Tag ein und machten uns auf den Weg. Der Weg führte uns durch die wüstenartige Landschaft zwischen Kakteen und Büschen hindurch. Unterwegs kommt man an einem Aussichtspunkt vorbei, wo man die ganze Pracht der Bahia Balandra erkennen kann. Die sieben Strände befinden sich entlang der Ränder der Bucht. An manchen gibt es sogar Mangroven und in der Mitte sind bei Ebbe beinahe alle miteinander verbunden.
La Paz – die Gemütliche
Von der Caleta Lobos aus war es nunmehr eine kurze Fahrt durch den Kanal von La Paz bis in die Marina zurück. Wir checkten ein und gingen zu Fuss in die Stadt in Richtung «Mercado Central». Im Essbereich des Marktes bekommt man authentisches mexikanisches Essen für wenig Geld. Nach dem Essen liefen wir durch die Strassen und atmeten etwas vom mexikanischen Leben zu Zeiten des Covid – durch unsere Masken – ein. Den Segeltörn beendeten wir mit einem feinen Znacht auf dem Schiff in der Marina.
Mehr Infos zu den Segeltörns und wo du vor Ort einen PCR-Test machen kannst, findest du auf der Webseite unter Mitsegeln. Buche jetzt für den Herbst 21!
